Haushalt 2024 wieder ohne Kreditaufnahme und einstimmig verabschiedet

Der diesjährige Haushalt der Gemeinde kommt auch heuer wieder ohne Kreditaufnahme, aber nicht ohne Entnahme aus den Rücklagen aus. Bürgermeister Johannes Vogl  konnte drei Zuhörer begrüßen, die sich für den Haushalt interessierten und entschuldigte vier Gemeinderäte.
Im Finanzausschuss wurden Haushalt und Haushaltssatzung vorberaten und dem gesamten Gemeinderat empfohlen. Die Unterlagen gingen den Gremiumsmitgliedern vorab zu. Das Haushaltsvolumen 2024 beläuft sich auf 10 824 700 Euro und ist damit um rund ein Viertel höher als der Haushalt 2023. Der Verwaltungshaushalt (VwHH) erhöht sich um rund 300 000 auf 6 415 100 Euro und der Vermögenshaushalt (VmHH) erhöht sich ebenfalls, aber um gut 70 Prozent auf 4 409 600 Euro. Die geplanten Tilgungen im VmHH werden mit 136 800 Euro veranschlagt, die freie Finanzspanne beläuft sich auf 239 450 Euro.  
Kämmerin Julia Neumaier erläuterte dem Gemeinderat, dass zum Finanzausgleich 2 586 600 Euro aus den Rücklagen (5 154 197 Euro) entnommen werden müssen. Auch in den Finanzplanungsjahren bis 2027 ist die Mindestzuführung vom VwHH an den VmHH gegeben, aber eine Kreditaufnahme für die geplanten Maßnahmen unumgänglich. „In den kommenden Jahren muss der Gemeinderat sehr sorgfältig über die notwendigen Investitionen beziehungsweise Einsparpotentiale diskutieren“ mahnte die Kämmerin.
Die wichtigsten Einnahmen im VwHH sind wie folgt veranschlagt: Grundsteuern A und B unverändert mit 22 400 und 245 000 Euro, die Gewerbesteuer mit 1 Million Euro (Vorjahresergebnis 832 230). Die Einkommenssteuerbeteiligung 1,3 Millionen (1 270 686) und die Schlüsselzuweisung mit 907 000 (937 008) Euro. Kur-, Fremdenverkehrsbeiträge und Zweitwohnungssteuer sind mit veranschlagten 448 000 Euro (457 066) ein wesentlicher Faktor für die gemeindlichen Einnahmen.
Dem gegenüber stehen die Ausgaben mit 1 463 600 Euro für die Kreisumlage (1 401 404), die Gewerbesteuerumlage mit 90 000 (68 514) Euro, Schulverbandsumlage für die Mittelschule in Bodenmais mit 81 000 (78 128)Euro, Zweckverbandsumlage Kläranlage 285 000 (280 463) Euro, die Personalkosten betragen 2 130 850 (1 975 980) Euro und die Zinsen werden mit 20 700 Euro berechnet.
Erfreulich entwickelt sich die Schulden nach unten, so Neumaier. Im Jahr 2023 konnten 136 923 Euro getilgt werden, die im aktuellen Haushaltsjahr mit 136 884 Euro wieder erreicht werden. Somit liegt der Schuldenstand Ende 2024 bei 1 547 896 Euro was einer „Pro Kopfverschuldung“ von 609,88 Euro entspricht und eine stetige Verringerung darstellt. Wenn auch Drachselsried in der Steuerkraft von den 24 Gemeinden des Landkreises im Mittelfeld liegt, so ist es erfreulich, dass sie  ständig steigt.
Die kostendeckenden Einrichtungen der Wasserversorgung waren im Jahr 2023 mit 72 000 Euro im Plus, die der Abwasserbeseitigung mit 9245 Euro im Minus und der Betrieb des Friedhofes kostendeckend. Wenn die Aufwendungen für den Betrieb des Naturbades von knapp 79 000 und der Loipen und Wanderwege von 46 300 Euro vom Überschuss aus dem Fremdenverkehr von rund 150 500 Euro abgezogen werden, verbleibt immer noch ein Plus von 25 200 Euro. Die gemeindlichen Kindergärten sind nicht kostendeckend zu betreiben, so die Kämmerin und bezifferte sie auf 280 419 Euro Fehlbetrag.
An Investitionen wurden im aktuellen Haushaltsjahr 4 021 000 Euro veranschlagt, wenn alle Maßnahmen durchgeführt und beendet werden können. Dem stehen 1 270 250 Euro Investitionsfördermaßnahmen gegenüber. Die größten Maßnahmen sind der Bau der Löschwasserzisterne in Bergen (132 000 Euro), Neubau Feuerwehrhaus Drachselsried (1,2 Millionen), Umbau FFW-Haus Oberried (58 000), Umbau FFW-Haus Asbach (51 500), Bau Fernwärmeleitung Grundschule (160 000), Planungskosten Kindergarten (100 000), Dorferneuerung Oberried/Unterried (135 000), Bau Regenrückhaltebecken 386 000), Trockenlegung Friedhof (60 000), Breitbandausbau (700 000), Einbau Ultrafiltration (256 000) und Umsetzung Wasserversorgungskonzept (100 000).
Die geplanten Maßnahmen erfordern im Finanzplanungszeitraum ab dem Haushaltsjahr 2025 trotz einer Rücklagenentnahme Kreditaufnahmen. Im Jahr 2025 sind 471 250, in 2026 2 563 350 und 2027 1 869 950 Euro veranschlagt.
Dem Haushaltsplan und der Haushaltssatzung 2024 wurde einstimmig zugestimmt. Der Finanzplan bis 2027 wurde mit 8 zu 3 Stimmen ebenfalls genehmigt.
Bild: Bürgermeister Johannes Vogl  und Kämmerin Julia Neumaier stellten den Haushalt 2024 dem Gemeinderat vor.

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